Durch das eingesetzte Entlaubungsmittel „Agent Orange“ der USA während des Vietnamkrieges, werden in Vietnam sehr viele Kinder mit einem Herzfehler geboren. „Da das Herbizid herstellungsbedingt mit Tetrachlordibenzodioxin (TCDD) verunreinigt war, erkrankten infolge viele hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten. TCDD ist der giftigste Vertreter der Dioxine. Es wirkt unter anderem fetotoxisch (teratogen), schädigt also das ungeborene Kind im Mutterleib, und ist sehr persistent, das heißt, es verbleibt lange Zeit in der Umwelt. Die andauernde Belastung der vietnamesischen Bevölkerung mit Dioxin wird in Zusammenhang mit dem – bis in die Gegenwart – drastisch erhöhten Auftreten schwerer Fehlbildungen bei Kindern, Krebserkrankungen, Immunschwächen und einer größeren Zahl weiterer Erkrankungen gebracht.“ Der Spiegel [1]
Die Kinder leben größtenteils in der Mitte des Landes und im ehemaligen Nord-Vietnam, wo der Vietnamkrieg am heftigsten tobte. Die Eltern sind Fischer, Bauern oder Tagelöhner, deren monatliches Einkommen zwischen 20 und 60 Euro liegt. Leidet ein Kind aus einer solchen Familie seit der Geburt an einem Herzfehler, so hat es praktisch keine Chance auf eine Operation. Die Bauern besitzen keine Krankenversicherung und keine finanziellen Mittel, um selbstständig für die lebensnotwendige Operation aufzukommen. Ein schleichender Tod ist häufig die Folge.
Die Friedenskinder e.V. unter Schirmherrschaft von unserem Freund Ba Hai Nguyen organisieren seit 2010 Herz-Operationen für Kinder aus besonders armen Familien. Doch was passiert nach der Operation? Die Kinder können mit Hilfe der Operation ein normales Leben führen. Seit 2016 werden Patenschaften für die operierten Kinder angeboten, damit diese zur Schule gehen können und später eine Möglichkeit haben aus der Armut herauszukommen.
Während Katrins Südostasienreise war sie mit unserem Freund Hai unterwegs und hat frisch operierte Kinder und ihre Familien in Zentralvietnam in der Umgebung von Hue besucht. Ein 5-jähriges Mädchen hat Katrins Herz ganz besonders erobert und wir haben beschlossen, eine Patenschaft für das Vietnam-Projekt zu übernehmen.
Selbstverständlich werden wir auch weiterhin als Paten das Projekt in Vietnam begleiten. Eine gemeinsame Reise nach Vietnam ist ebenfalls in den nächsten Jahren geplant. Wer von euch mehr über das Projekt erfahren möchte oder gerne eine Spende an die Friedenkinder überweisen möchte, der findet das entsprechende Formular auf der Downloadseite.
Vielen Dank für eure Unterstützung
Katrin & Marcel
[1] Cordt Schnibben: Der Tod aus Ingelheim. In: Der Spiegel. Nr.32, 1991, S.106ff. (online). http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487619.html