Das Jahr 2018 sollte für mich ein ganz Besonderes werden. Die Ziele waren klar und deutlich definiert und die Planung langfristig darauf ausgerichtet. „Ich möchte Acht-Meter springen und dann zur Europameisterschaft in Berlin“. Ein hohes aber absolut realistisches Ziel. Meine Bestleistung im Weitsprung beträgt 7,84m und die Qualifikationsweite für den Weitsprung steht bei 7,95m.
Im Winter machte ich einen erfolgreichen Ausflug in den Bob-Sport. Ich wollte die neue Sportart kennenlernen und erzielte auf Anhieb mit dem Bob-Team Nolte erste Erfolge im Europacup. Die Saisonplanung war dadurch in diesem Jahr insgesamt anders aufgebaut. Durch den Bob-Sport war die physische Form in der Saison schon sehr früh sehr gut. Bereits Anfang des Jahres war ich im Kraft,- & Schnelligkeitsniveau im Spitzenbereich. Darauf sollte eine technisch sehr intensive Phase mit vielen Sprüngen folgen. Doch dazu ist es nicht mehr gekommen. Nach meiner Bob-Saison ging es mit meinem neuen Verein und meiner neuen Trainingsgruppe Anfang Januar ins Trainingslager nach Teneriffa. Auf Teneriffa nahm dann das Übel seinen Lauf…
Erste körperliche Probleme kündigten sich an. Die Hallensaison lief dann bereits nicht wie geplant. Mit einem sechsten Platz bei den Deutschen-Hallenmeisterschaften bin ich weit unter meinen Möglichkeiten geblieben. Die Schmerzen waren bereits in der Hallensaison permanent präsent, allerdings in einem erträglichen Ausmaß. Ich konnte Wettkämpfe bestreiten, doch rückblickend hätte ich die Hallensaison besser ausgesetzt.
Nach der Hallensaison und einer kurzen Pause und diversen Behandlungen war ich wieder schmerzfrei und bereitete mich motiviert auf die Freiluftsaison vor. Mit steigender Intensität kamen jedoch die Probleme zurück. Nachdem ich mehrere Experten aufgesucht hatte stand die Diagnose: Schambeinentzündung mit beidseitigem Leistenbruch. Zusammen mit meinem Team entschied ich mich sofort für eine Operation. Der Zeitpunkt der Entscheidung war allerdings zu spät im Frühjahr und somit ist der Traum von der EM in diesem Moment geplatzt.
Fotograf: Michael Laurien