Schon zum Beginn der Rheinlandmeisterschaft wurde es spannend, denn im Vorlauf über 100m traf ich auf meinen stärksten Sprint-Konkurrenten in der Region: Christopher Pieper vom PST Trier. Fest entschlossen, trotz der starken Konkurrenz einen ruhigen Vorlauf zu bestreiten, ließ ich bereits nach 80m austrudeln und war auf Grund des gemütlichen Laufs über eine Zeit von 10,77s (Wind +0,0) überrascht.
Gleich im Anschluss bereitete ich mich optimistisch auf den Weitsprungwettkampf vor, denn nach meinem gelungenen Auftakt wenige Tage zuvor glaubte ich daran, einen guten Wettkampf zu machen. Doch es kam leider anders und bereits nach dem ersten Sprung spürte ich wieder starke Schmerzen in meiner seit Wochen lädierten rechten Ferse. Zu allem Überfluss verletzte ich mich im gleichen Versuch mit meinen Spikes am linken Sprunggelenk und verursachte eine mittelgroße Schnittverletzung. Zum Glück hatte ich an diesem Tag gute Laune und so belastete ich mich nicht weiter mit dieser Misere.
Hals über Kopf eilte ich nach dem Besuch im Krankenwagen zu meiner Startposition bei der 4x100m Staffel. Ohne erneute Vorbereitung und Probewechsel liefen die Männer der LG Rhein-Wied (Daniel Roos, Marcel Kirstges, Kai Kazmirek und Marius Zündorf) in 42,79s die chaotischste Staffel aller Zeiten. Dennoch hat sich niemand verletzt und die Zeit reichte souverän für meinen ersten Rheinland-Titel des Tages. (Wer ein Video zu diesem Lauf hat, bitte melden…)
Nach der Vorlaufzeit über 100m war für mich selbstverständlich, dass ich die Zeit am gleichen Tag weiter unterbieten kann. In 10,69s (Wind: -0,4) lief ich im Finale neue Bestzeit und gewann meinen zweiten Titel. Aber noch immer bleibt ausreichend Luft zur weiteren Verbesserung der Sprintzeit…
Nach dem 100m Finale erfolgte eine langersehnte Pause und ich legte mich zum ausruhen in unser Vereinszelt. Nach einem langen Tag fiel es mir schwer, mich noch einmal für die 200m Strecke zu motivieren. Doch am Ende gelang es mir, mit ebenfalls neuer Bestzeit über 200m in 21,47s, den dritten Titel zu erringen. Glückwusch auch an Daniel Roos (LG Rhein-Wied) der mit 22.00s neue Bestzeit lief und nur knapp an der 21er Zeit scheiterte.
Dieser Samstag in Mayen hatte sich wirklich gelohnt und ich habe mich gefreut nach langer Auszeit wieder bei einer Rheinlandmeisterschaft Flagge zu zeigen.
SFG Abendsportfest am Mittwoch 27. Juni in Bernkastel-Kues
Als kleines Warm-up bezeichnete ich am Mittwoch den spontanen Trainingswettkampf in Bernkastel-Kues, zu dem ich gemeinsam mit meinem Vereinskollegen Kai Kazmirek angereist war. Die 100m gewann ich in 10,80s gegen meinen Kollegen Kai (10,99s). Wenige Augenblicke später gelang es uns mit nur drei Weitspringern die Massen zum anfeuern zu motivieren und es entwickelte sich eine gute Atmosphäre zum springen. An diesem Abend löste sich für mich auch der mentale Weitsprungknoten der mich lange Zeit am Boden fesselte. Mit 7,44m war ich an diesem Abend sehr zufrieden, musste mich allerdings gegen Kai geschlagen geben, der mit 7,48m eine neue Bestleistung sprang. Kai war für lange Zeit krank und präsentierte sich dennoch in einer guten Form. Meine Ferse bereitete mir am heutigen Tag relativ wenig Probleme und nur dadurch war für mich dieser Weitsprungwettkampf möglich.
Nächster Wettkampf: Westdeutsche-Meisterschaften in Recklinghausen.
Fotograph: Monika Kirstges