Yannick Roggatz und Marcel Kirstges verpassen den Einzug ins Finale
Der Dienstagabend war ein „wunderbarer“ Tag. Auf den Wettkampf bestens vorbereitet, gingen wir gut gelaunt in den Innenraum des Stadions. Die Sonne ging langsam neben der Haupttribüne unter und tauchte das Stadion in einen orange-roten Schleier. Das Stadion und besonders die große Tribüne auf der Gegengerade oberhalb der Weitsprunganlagen war gut mit Besuchern gefüllt. Ein großer Teil des deutschen Teams hatte sich versammelt um uns bei unserem Wettkampf anzufeuern. Ein kurzer Moment der Ruhe nach dem ersten Schritt ins Stadion. Genau der Moment, den man sein Lebenlang nicht vergisst. Nach dem Einspringen folgten die ersten Sprünge von Yannick und mir. Durch das laute, rhythmische Klatschen wurden wir wie von selbst an den Absprungbalken getrieben. Aber
dann: Ungültig! Yannick und ich waren beide in unserem ersten Versuch übergetreten. Wir versuchten in den nächten Sprüngen, angetrieben durch das Publikum, weiterhin unser Bestes zu geben. Doch leider gelang uns das am Dienstagabend nicht und wir blieben weit unter unseren Möglichkeiten. Yannick machte einen weiteren ungültigen Versuch und verletzte sich danach während eines Probesprungs am Fußgelenk. Mit aller Kraft versuchte er noch einen dritten, gültigen Versuch zu springen. Doch die Schmerzen waren zu groß und der in Eiswasser getauchte Fuß beeinträchtigte Yannick zu sehr beim Anlauf. Bei mir lief es ähnlich mies. 7.13 m im zweiten und 7.06 m im dritten Versuch. Mir persönlich wären drei ungültige Versuche lieber gewesen. Der Grund für unser Versagen ist unklar. Selbst nach Rücksprache mit unserer Bundestrainerin Elke Bartschat können wir über die Ursache für den verpatzten Weitsprung zur Zeit keine genaue Auskunft geben. Heute jedoch habe ich erfahren, dass ein Video von unserem Weitsprungwettkampf existiert. Nach genauer Analyse lässt sich eventuell eine technische Ursache für die schlechten Sprünge finden. Wenn die Videos eine ausreichende Qualität besitzen werde ich diese auf meinem YouTube-Channel veröffentlichen. Die Stimmung am gestrigen Tag war dementsprechend schlecht da wir beide deutschen Weitspringer das Finale von der Zuschauertribüne aus beobachten mussten. Yannick und ich sind auch am heutigen Tag noch sehr frustriert und trauern der verpassten Chance nach. 7.48 m hätten gereicht um ins Finale einzuziehen. Diese Weite wäre für uns beide möglich gewesen. Gewonnen hat übrigens ein Südafrikane, Luvo Manyonga mit einer Weite von 7.99 m . Die nächsten Tage werden ich nutzen um das Nationalteam anzufeuern und um mich nach kurzer Frustpause auf die bevorstehenden Deutschen-Meisterschaften vorzubereiten.
Gratulation an alle Athleten die Ihre Ziele bei den Weltmeisterschaften erreicht haben.
Ich wünsche meinem Weitspungkollegen Yannick gute Besserung und hoffe, dass er bei den Deutschen-Jugend-Meisterschafen in Ulm wieder voll einsatzfähig ist.